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Kommunales Kino Oberkirch
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Programm

26.09.2023 - 20:00

JE SUIS KARL; D 2021; R.:Christian Schwochow

Terroranschlag in Berlin. Ganz direkt betroffen ist Maxi. Sie hat ihre Mutter, ihre zwei jüngeren Brüder und ihr Heim verloren. Nur sie und ihr Vater Alex haben überlebt. Beide versuchen nun einen Weg zu finden, wie sie mit ihrer Trauer umgehen können. Doch nichts scheint zu helfen. Erst durch die Mitarbeit bei einer politischen Bewegung findet Maxi neuen Lebensmut, denn dort lernt sie den charismatischen Studenten Karl kennen, der sie mit auf ein europäisches Studententreffen in Prag nimmt. Er hilft ihr, mit ihrer Angst und ihrem Trauma fertig zu werden. Doch Karl hat große Pläne, Europa zu verändern und Maxi ist der Schlüssel. Und Maxi erkennt nicht, mit wem sie sich da eingelassen hat.....

10.10.2023 - 20:00

NOMADLAND; USA 2020; R: Chloé Zhao - Reihe Frances McDormand

Im Oscar-Gewinnerfilm 2021 Nomadland lebt Frances McDormand in ihrem Auto und reist als moderne Nomadin durch den Westen der USA, arbeitet an unterschiedlichen Orten und trifft Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie sie.

Bisher arbeitete die erfolgsverwöhnte Regisseurin Chloé Zhao mit nicht professionellen Darstellern und Darstellerinnen. Und nun, in Nomadland, sitzt Frances McDormand am Steuer dieses Roadmovies, das auf einem Sachbuch beruht: Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century von der Journalistin Jessica Bruder. Gemeinsam mit McDormand lebte Zhao mit den Menschen, von denen es handelt. Einige von ihnen treten im Film als sie selbst auf: Swankie, eine Mittsiebzigerin, die an ihren Wagen eine Totenkopfflagge hängt, wenn sie schläft. Oder Robert Wells, der vor Jahren seinen Sohn verlor und ein Trainingscamp für Straßennomaden gründete, in dem auch Fern Überlebenstricks lernt.

Nachdem im Zuge der Wirtschaftskrise 2011 das US-amerikanische Gipswerk in Empire, Nevada schließen muss, verliert die er kürzlich zur Witwe gewordene Fern (Frances McDormand) ihre Arbeit und ihr Zuhause. All ihre Besitztümer passen fortan in ein Auto und der Van wird ihr neuer Wohnsitz.

Ohne konkretes Ziel beginnt Fern mit 60 Jahren also ein nomadisches Leben zu führen, außerhalb dessen, was viele in der restlichen Gesellschaft als "normal" bezeichnen würden. Sie reist durch den westlichen Teil der USA und übernimmt unterschiedliche Jobs - mal als Paket-Packerin bei Amazon, als als Putzkraft von Toiletten im Nationalpark der Badlands.

Während sie so Verwandte und Freunde schnell hinter sich zurücklässt, trifft sie aber auch neue Menschen, die genau wie sie aus ihren Wohnmobilen heraus leben und sich einmal im Jahr zu einer großen Camping-Zusammenkunft mitten in der Wüsten einfinden.

24.10.2023 - 20:00

THE FRENCH DISPATCH; USA 2021; R: Wes Anderson; Reihe Frances McDormand

Arthur Howitzer Jr. hat 50 Jahre das Magazin „French Dispatch“ in einer französischen Stadt geleitet und ist nun verstorben. Seine Angestellten erinnern sich an sein Leben und seine Karriere zurück, indem vier seiner größten Geschichten zum Leben erwachen. Eine der Geschichten handelt von einem Maler, der im Gefängnis sitzt und dessen Wärterin ihm Muse und Model ist. Eine weitere handelt von einer Reporterin, die eine Affäre mit einem Revoluzzer hat und so ihre Karriere gefährdet. Frances Mc-Dormand hat mit den größten Regisseuren zusammengearbeitet so auch mit Wes Anderson.

Den Rahmen von Andersons Episodenfilm bildet die Redaktion des imaginären Magazins "The French Dispatch", das dem New Yorker nachempfunden ist, jedoch in Frankreich produziert wird, in einer Stadt names Ennui-sur-Blasé. Dessen Seele ist der grummelige und visionäre Chefredakteur Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray), der zu Beginn des Filmes bedauerlicherweise stirbt. Zurück bleibt sein Team, eine Auswahl hochkarätiger Journalisten. Drei der Geschichten, die sie recherchiert haben, werden dann als jeweils eigener Film im Film dargeboten - in dem Sinne ist "The French Dispatch" eigentlich ein sehr langer, sehr bunter, sehr unterhaltsamer Epilog.

Wes Andersons Film ist genau so geraten, wie man sich das vorgestellt hat: Ungeheuer verspielt, nostalgisch und durchzogen von permanenter Ironie sowie einem wahren Feuerwerk der Zitate, Referenzen und Querverweise ist The French Dispatch ein Werk, das wie aus einem Vintage-Fundus zusammengesetzt wirkt und dennoch unverkennbar die Handschrift Andersons trägt. Hinzu kommt ein Staraufgebot, wie man es derzeit selten in dieser Konzentration anderswo im Kino findet: Bill MurrayTilda SwintonBenicio del ToroOwen WilsonElisabeth MossTimothée ChalamentEdward NortonChristoph WaltzSaoirse RonanFrances McDormand und Willem Dafoe – es wäre vermutlich einfacher aufzuzählen, wer in diesem Film nicht mitwirkt.

In einer fiktiven französischen Stadt ist der Redaktionssitz des Magazins „The French Dispatch“, des europäischen Ablegers eines US-amerikanischen Blattes. Nach dem Tod des Gründers und Chefredakteurs im Jahr 1975 soll das Magazin eingestellt werden. Unterschiedliche Journalisten lassen in kuriosen Storys, bei denen es u.a. um die Exzentrik der Kunstszene und die Studentenunruhen der 1968er geht, für die finale Ausgabe ein letztes Mal den Geist des Magazins hochleben. Eine nostalgische Hommage an eine liberale Form der Welterkenntnis und Weltaneignung, den feuilletonistischen Blick und den Qualitätsjournalismus, spielerisch umgesetzt durch ein spielfreudiges Star-Ensemble und ein wahres Füllhorn an poetischen Angeboten in der visuellen Gestaltung.