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Kommunales Kino Oberkirch
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Programm

17.12.2024 - 20:00

DER ENGLÄNDER, DER IN DEN BUS STIEG UND BIS ANS ENDE DER WELT FUHR; GB 2021; R: Gilles MacKinnon

Das leist, melancholisch-schöne Roadmovie ist dieses Jahr unser Weihnachtsfilm und garantiert Balsam für das romatische Gemüt.

Tom ist ein alter Mann. Der Gang des 90-jährigen ist unsicher. Vor kurzem hat er seine geliebte Frau Mary verloren. Mit ihr ist er einst aus dem äußersten Südwesten Englands, von Land´s End, in den höchsten Norden Schottlands gezogen. Nun will Tom die Reise zum Ursprung ihrer Liebe allein antreten. Weil er aber wenig Geld hat, muss er dazu die Busse des Nahverkehrs nutzen, die für Rentner kostenlos sind. Natürlich gibt es dabei viele Begegnungen und alles kommt anders als geplant. Überall trifft Tom auf Menschen, die entweder ihm helfen, ihn zum Beispiel bei sich übernachten lassen, oder denen er hilft. 

Mit ihren eigenen Landsleuten gehen der schottische Regisseur Gillies MacKinnon und sein englischer Drehbuchautor Joe Ainsworth dabei oft auch hart ins Gericht: Sie zeigen Menschen, die mal liebenswert, mal unliebsam sind, die zu viel trinken oder rassistische Parolen grölen. Tom wird aus dem Bus geworfen oder mit nach Hause genommen, sein Ziel verliert er aber nie aus den Augen. Dass man sich keine allzu großen Sorgen um ihn macht, liegt auch an Timothy Spall: Der Engländer ist einer der großen Schauspieler seiner Generation.

14.01.2025 - 20:00

FALLENDE BLÄTTER; Fin 2023; R.: Aki Kaurismäki

Der finnische Starregisseur Aki Kaurismäki ist für seinen lakonischen Humor bekannt, der oft einen bitteren Beigeschmack hat. Seine Tragikkomödie „Fallende Blätter“ stellt uns ein Liebespaar im reiferen Alter vor, das in Helsinki am unteren Ende der sozialen Skala lebt. Trotz aller widrigen sozialen Umstände finden Ansa und Holappa allmählich zusammen –doch ein „Happy End“ ist auch im zwanzigsten Spielfilm des Meisterregisseurs ziemlich frei von positiven Klischees.

28.01.2025 - 20:00

ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN; Ö 2024; R. Josef Hader

Die zweite Regiearbeit des österreichischen Kabarettisten Josef Hader, der auch das Drehbuch schrieb und eine Hauptrolle spielt, löst alle Versprechen des schwarzen österreichischen Humors ein. Andrea (Birgit Minichmayr) ist eine Polizistin, die sich gerade von ihrem Mann Andy scheiden lassen will, aber einen nächtlichen Unfall verursacht, der folgenreich sein wird – und nur eines zeigt: nichts und niemand ist so wie es scheint…

11.02.2025 - 20:00

DAS LEHRERZIMMER; D 2023; R: Ilker Catak

Der vierte Spielfilm von Ilker Catak verarbeitet dessen eigene Schulerfahrungen zu einem beklemmend schönen Drama zwischen Idealismus und „Null-Toleranz-Alltag“. Eine junge Lehrerin versucht, beim Diebstahldelikt einer Geldbörse zu vermitteln und einen haltlos verdächtigten türkischen Schüler zu beschützen. Dabei verstrickt sie sich selbst angreifbare Positionen,  was schließlich zu einem dramatischen Schluss eskaliert. Der Film wurde wegen seines Drehbuchs (Johannes Duncker, Ilker Catak)  und der Leistung der Hauptdarstellerin Leonie Benesch vielfach preisgekrönt und ging als deutscher Beitrag ins Rennen um den Oscar.

25.02.2025 - 20:00

ALLE REDEN ÜBERS WETTER; D 2022; R: Annika Priske

Bemerkenswertes Filmdebüt der Regisseurin Annika Priske, die das „Lebensgefühl des Ostens“ nach der Wiedervereinigung aus einer besonderen Perspektive zeigt. Mit knapp 40 Jahren hat Anna es geschafft, ist Doktorantin der Philosophie, hat eine 15jährige Tochter und lebt in Berlin-Kreuzberg im studentischen Milieu. Die Geburtstagsfeier  ihrer Mutter in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern wirft sie merklich zurück – alte Erinnerungen werden wach und ein prinzipielles Unbehagen über ihre Herkunft, wo „alle nur über das Wetter reden“.

08.03.2025 - 20:00

ZUM FRAUENTAG: IHR JAHRHUNDERT - Frauen erzählen Geschichte; D 2022len Geschichte;

Zum Internationalen Frauentag

In Kooperation mit dem Verein PAuLA würdigt das Kommunale Kino den Internationalen Frauentag mit einer brandneuen Dokumentation des Berliner Regisseurs und Drehbuchautors Uli Gaulke, der fünf bemerkenswerte Frauen aus verschiedenen Nationen ihre ungewöhnliche Lebensgeschichten erzählen lässt, die zum  Teil über ein Jahrhundert währen und neben Katastrophen auch Glück und unverbrüchlichen Tatendrang spiegeln.

Wir zeigen den Film am SAMSTAG, 08. März , 20 Uhr im s´freche hus.

 

 

 

 

 

18.03.2025 - 20:00

PERFECT DAYS; D/JAP 2024; R: Wim Wenders

Der neueste Film von Wim Wenders zeigt in seiner typischen Erzählsprache das monotone Leben des Toilettenreinigers Hyrayama in Tokio, dessen geordnete Lebensstrukturen wie geschaffen scheinen für die ruhige Bilderwelt des deutschen Starregisseurs, dessen dramaturgische Stärke in der nuancierten Betrachtung eines menschlichen Schicksals liegt. Ein Meisterwerk der bildhaften Poesie, das eine Einladung zu den Filmfestspielen in Cannes und eine Nominierung für die Oscar-Verleihung erhielt.

01.04.2025 - 20:00

THE NORTH DRIFT; (Koop BUND/PAuLA); D 2022; R: Steffen Krones

Kooperation mit PAuLA und BUND-Renchtal

Der Dresdener Filmemacher Steffen Krones erhielt die Anregung zu diesem aufrüttelnden Dokumentarfilm durch eine Zufallsentdeckung: auf einer entlegenen Lofoteninsel fand er eine deutsche Bierflasche. Das brachte ihn dazu, den Weg des Zivilisationsabfalls in nördlichen Strömen nachzuvollziehen – mit einem Ergebnis, das betroffen macht.

29.04.2025 - 20:00

Zu Gast Regisseur Pepe Danquart: VOR MIR DER SÜDEN; D 2021

Zu Gast im Kommunalen Kino: Regisseur Pepe Danquart

Ebenso wie sein Zwillingsbruder Didi Danquart ist Oscar-Preisträger Pepe Danquart, der jetzt wieder in Freiburg lebt, ein gern gesehener Gast bei den alten Freunden des Oberkircher Kommunalen Kinos. Pepe Danquart hat sich vor allem mit seinen Dokumentarfilmen international einen Namen gemacht. Mit „Vor mir der Süden“ stellt er ein Herzensprojekt in Oberkirch vor: Fast 60 Jahre, nachdem der italienische Filmemacher und engagierte Kommunist Pier Paolo Pasolini fast 3000 Kilometer die italienische Küsten von Ventimiglia an der französischen Grenze bis nach Triest umrundete, um Reiseberichte für eine italienische Zeitung zu verfassen, fuhr Danquart diese Strecke ebenfalls in einem Fiat „Millecento“ nach, um nach Spuren des italienischen Regisseurs zu suchen. Daraus entstand eine eindrucksvolle, sehr persönliche Botschaft.

Mit VOR MIR DER SÜDEN starten wir den 3-teiligen Dokumentarfilm-Frühling - es folgen LIVING BACH und MITGEFÜHL. 

06.05.2025 - 20:00

Doku-Filme: MITGEFÜHL-Pflege neu denken; D/DEN 2021; Kooperation mit Demenzagentur

Kooperation mit der Demenzagentur Achern-Renchtal: 

Kuchen und Sekt statt Medikamente: In einem kleinen dänischen Pflegeheim findet sich immer ein Anlass zum Anstoßen, sei es der Geburtstag der Königin, ein Hochzeitstag oder ein Abschied. Die Heimbewohner leben hier in einer Art Wohngemeinschaft nach einer außergewöhnlichen Behandlungsmethode. Die engagierte Gründerin May Bjerre Eiby nennt sie „Umsorgung“. Berührungen, Gespräche, die Freude der Gemeinschaft und Naturerleben sind Teil des Rezepts. Auch wenn die Bewohner am Frühstückstisch oft wieder vergessen haben, wo sie sind, holt sie der liebevolle Umgang des Teams immer wieder in die Gegenwart.

Dramaturgisch fair austariert, ohne klassisch gesetzte O-Töne oder abstraktes Expertensprech und mit einem feinen Dokumentarfilmerinnengespür für herzergreifende wie lebensbejahende Momente funktioniert Louise Detlefsens MITGEFÜHL zugleich als behutsam-respektvolle Feier des Daseins, die an keiner Stelle ins Melodramatisch-Rührselige abdriftet, sondern ihren schnell vertrauten elf Protagonist*innen in toto gebührend Raum und Zeit schenkt.

Dabei plädiert ihr hochklassiger, völlig unpädagogisch erzählter Dokumentarfilm im Stillen sehr deutlich für einen gänzlich neuen Begriff von Pflege plus Menschlichkeit, der hoffentlich auch hierzulande aufmerksam registriert wird: Denn alt werden wir alle. 

27.05.2025 - 20:00

Doku-Filme: LIVING BACH; D 2023; R: Anna Schmidt

Aus der Reihe „Dokumentarfilme“

Eine außergewöhnliche Reise der Regisseurin, um das universelle Geheimnis von Johann Sebastian Bach zu entdecken. Dafür geht es durch sechs Kontinente, um Amateurmusiker und Sänger zu treffen, die Bach zu ihrem „Herzstück" gemacht haben. Diese Menschen haben ein gemeinsames Ziel: die Teilnahme am größten Treffen der Bach-Familie, dem Bachfest „We are Family", das im Juni 2022 in Leipzig stattfinden soll. Beeindruckendes Dokument der weltweiten Wirkungskraft des deutschen Barock-Komponisten.

24.06.2025 - 20:00

Reihe Literatur: DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS; D 2024; R: G.Maar / J. Kaufmann

Die Verfilmung des Romans von Michael Kumpfmüller über das letzte Lebensjahr des früh verstorbenen Dichters Franz Kafka (1883 – 1924) kann nicht ohne Melancholie und Wehmut sein, aber auch voller Romantik und Glück, denn der Schriftsteller, einfühlsam von Sabin Tambrea gespielt,  lernt am Ostseestrand seine große Liebe Dora Diamand (Henriette Confurius) kennen, die ihm treu bis zu seinem Tod beisteht.

08.07.2025 - 20:00

Literatur: INGEBORG BACHMANN- Reise in die Wüste; CH/D/Ö 2023; R: M. von Trotta

Aus der Reihe „Literaturverfilmungen“

Margarethe von Trotta – Ikone des jungen deutschen Films – hat das Drehbuch zu  ihrem neuesten Werk selbst geschrieben, über die gescheiterte Beziehung zweier berühmter Literaten: Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und Max Frisch (Ronald Zehrfeld), die letztlich nicht zusammen bleiben können, weil sie am banalen Alltag scheitern. Auch eine Reise von Bachmann nach Ägypten – ohne Max Fritsch – bringt keine Klarheit.

22.07.2025 - 20:00

Literatur: THE QUIET GIRL; IRL 2022; R: Colm Bairéad

Aus der Reihe „Literaturverfilmungen“

Der letzte Film der Reihe ist eine echte Literaturverfilmung. Der irische Regisseur Colm Beréad schuf seinen ersten Langspielfilm nach der Kurzgeschichte „Foster“ von Claire Keegan, weil er dort Dinge fand, die ihn tief berührten. Beschrieben wird das Schicksal der neunjährigen Cáit, die von ihren überforderten jungen Eltern zu entfernten Verwandten gegeben wird, bis ihr Brüderchen geboren ist. Dort findet sie Zuneigung und Anerkennung, die sie von zu Hause nicht gewöhnt war – manchmal oft durch kleine Gesten, die mehr sagen, als viele Worte.

23.09.2025 - 20:00

Reihe Sandra Hüller: ZWEI ZU EINS; D 2024; R: N. Brunkhorst

Aus der Reihe „Sandra Hüller“

Sandra Hüller ist derzeit eine der gefragtesten internationalen Schauspielerinnen. Die 1978 in Suhl (Thüringen) geborene Künstlerin ist nicht nur Theaterschauspielerin, sondern auch in Fernsehen und Kinofilmen sehr präsent. Da lag es nahe, zum Auftakt der Serie einen Film auszuwählen, der sich komödiantisch mit der Zeit der Wende auseinandersetzt: „Zwei zu eins“ war der letzte Tauschkurs der DDR-Mark in Westgeld und spielt zugleich auf ein Ereignis an, das sich tatsächlich so begeben hat: Drei Freunde finden in einem alten Schacht bei Halberstadt Millionen des dort abgelegten DDR-Geldes, bedienen sich und treiben damit Handel.

07.10.2025 - 20:00

Sandra Hüller: ANATOMIE EINES FALLS; F 2023; R: Justine Triet

Aus der Reihe „Sandra Hüller“

Der Film von Justine Triet, die schon zum zweiten Mal mit Sandra Hüller drehte, gewann 2023 die „Goldene Palme“ in Cannes. Hüller für ihre Darstellung einer Erfolgsautorin, die im Verdacht steht, ihren Mann ermordet zu haben, den Europäischen Filmpreis. Das Gerichtsdrama in den französischen Alpen besticht durch seine realistische Darstellung, die für jede ihrer Figuren unterschiedliche Perspektiven bereithält. Im Zentrum des Interesses auch der elfjährige Sohn des Paares, der nach einem Unfall sehbehindert ist und zur Klärung des „Falls“ beitragen soll. Ein grandioses Melodrama.

21.10.2025 - 20:00

Sandra Hüller: ZONE OF INTEREST; D/Pol/GB; R: J. Glazer

Aus der Reihe „Sandra Hüller“

Sandra Hüller und Christian Friedel als das Ehepaar Höß, das am Rande des Vernichtungslagers von Ausschwitz einen sorglosen Alltag verbringen. Ein gewagtes Meisterwerk des britischen Regisseurs Jonathan Glazer, das zu Recht mit Preisen überschüttet wurde, darunter den zweiten Hauptpreis der Festspiele von Cannes. Das lag nicht nur an Drehbuch und Inszenierung, sondern auch an dem eindrücklichen, jedoch zurückhaltenden Spiel der beiden Hauptdarsteller.

Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß wohnte jahrelang mit seiner Familie direkt neben dem Vernichtungslager, in dem bis 1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden. „Die Nähe zwischen Haus und Garten der Kommandantenfamilie und dem Lager ist so unglaublich. Das hat mich wirklich fassungslos gemacht“, sagt Glazer.
In „The Zone of Interest“ thematisiert der britische Regisseur dieses Nebeneinander, indem er vom Alltag der Familie Höß erzählt: Während der Ehemann den Massenmord vor allem an Juden und Jüdinnen organisiert, pflegt seine Ehefrau ihre Blumen und die Kinder planschen im Pool.